consilium, consilii n – Planung
Prolog
Als ich anfing diesen Artikel zu schreiben, lauteten meine ersten Zeilen wie folgt:
„Die Zeit rennt. In grob einem halben Jahr ist es soweit und das Abenteuer beginnt. Meine Vorfreude wächst nun schon von Tag zu Tag.
Wir schreiben den ersten Mai und es wird höchste Zeit, mit dem konkreten Teil der Planung zu beginnen.“
Das ganze bedarf nicht vieler Korrekturen, jedoch sollte ich die eine oder andere Sache kurz richtigstellen:
Die Zeit rennt. In grob einem Monat ist es schon soweit und das Abenteuer beginnt. Meine Vorfreude wächst nun von Tag zu Tag.
Wir schreiben den zweiten September und es wird höchste Zeit, mit dem konkreten Teil der Planung zu beginnen.
Erschreckenderweise bin ich lange Zeit mit der Planung kaum voran gekommen. Jetzt komme ich zum Glück gut weiter. Zunächst jedoch ein kleine Zusammenfassung von dem, was bisher geschah:
1. Kapitel: Story
Die Idee einer Weltreise habe ich bereits im Kindesalter mit mir herumgetragen. Zu den ersten konkreten Plänen kam es nach dem Abitur, als einer meiner besten Freunde (Alex) und ich uns vornahmen ab Februar 2016 Süd-Ost-Asien zu bereisen. Vor allem das ehemalige Burma, heute Myanmar, zog mich auf eine magische Weise an und weckte die Abenteuerlust in mir. Dieses Ziel sollte dann in eine 6-monatige Backpackertour über die Philippinen nach Indonesien, Thailand, Laos und Kambodscha integriert werden.
Das Schicksal erwies sich jedoch wieder mal als launiger Begleiter und so fing der, gerade erst ins Leben gerufene, gemeinsame Plan alsbald zu bröckeln an. Was mich betrifft, war ich so sehr darauf fixiert einen Job in der Schweiz zu ergattern, dass ich schlussendlich erst Ende November damit anfing ein wenig Geld zu verdienen und somit für die Reise sparen zu können. Hinzu kam, dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte evtl. Medizin studieren zu wollen. Da mein Abitur allerdings nicht auf den Namen „Einskommanull“ hört, nahm ich mir vor am sogenannten TMS (Medizinertest) teilzunehmen. Der zentrale Prüfungstermin war jedoch auf den 30. April angesetzt, was einem direkten Stich ins Herz meiner Reisepläne gleichkam. Für mich gab es also nur die Möglichkeit die Reise um etwa ein halbes Jahr nach hinten zu verschieben; was mir gleichsam die Möglichkeit eröffnete den Reisezeitraum auch erheblich verlängern zu können, worüber ich persönlich nicht abgeneigt war. Schließlich wollte ich erst zum Wintersemester mein Studium beginnen. Sollte ich im Spätsommer 2016 abreisen, so bliebe mir ein ganzes Jahr bis zum Studienbeginn 2017.
Alex wollte allerdings definitiv zum Wintersemester 2016 sein Studium beginnen und somit gab es für uns kein gemeinsames Zeitfenster mehr. Also begruben wir unseren gescheiterten Versuch mit einem freundschaftlichen Lächeln. Ich bin mir sicher, dass uns die Zukunft aber dennoch mal gemeinsam in die Ferne treibt.
Für mich führte der erste Fehlversuch jedoch nicht sofort zur Disqualifikation. Vielmehr war mir dadurch eines sehr deutlich geworden: Die Reiselust, die in mir aufkeimte.
So entwickelte sich aus dem Wunsch, dem Kindheitstraum, allmählich ein festes Ziel.
Ideen sind wie Früchte. Sie brauchen das richtige Klima und viel Zeit um zu Reifen.
Kaum ein Tag verging, an dem ich nicht wenigstens einen kleinen Gedanken in meine bevorstehende Reise investierte. Lediglich das viele Arbeiten hinderte mich daran regelmäßig großangelegte Planungsaktionen durchzuführen. Doch auch mit kleinen Schritten kommt man voran.
2. Kapitel: Das Grundgerüst
Für mich ist es wichtig bei einem solchen Vorhaben ein solides Grundgerüst, eine gedankliche Basis zu entwickeln. Ich möchte mir meiner Sache sicher sein; mir wirklich bewusst werden, auf was ich mich da einlasse.
So etwas zieht einen gewissen Reifeprozess mit sich, der durchaus auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Dabei spielen viele Faktoren, wiederholtes Hinterfragen, aber auch inaktive Entscheidungsprozesse eine große Rolle.
Ich habe mich im Laufe der letzten Monate immer wieder gefragt, ob ich wirklich dafür geeignet sei, ein Jahr lang ohne Begleitung durch die Welt zu ziehen. Dies ist nicht damit getan, eine Liste mit Pro- und Kontraargumenten gegeneinander aufzuwiegen. Dabei spielt es eine erheblich wichtigere Rolle auf das eigene Gefühl zu achten. Wie sehr kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden? Wie haben sich meine Erwartungen und Zweifel gegenüber dem letzten Mal verändert? Inwiefern unterscheidet sich meine Vorstellung in guten Situation von der an schlechten Tagen.
Es geht im wesentlichen darum regelmäßig ein Gefühls-Thermometer anzusetzen und den aktuellen Stand wahrzunehmen.
Ich bin in meiner Heimat sehr gesetzt, habe einen großen Freundeskreis mit dem ich sehr verbunden bin und die Familie ist auch nicht weit weg. Dies führt dazu, dass ich in meinem bisherigen Leben so gut wie nie dazu gezwungen war wirklich eigene Entscheidungen treffen zu müssen. Der Begriff „Einzelgänger“ ist für mich bis heute ein Fremdwort. Gerade dieser Umstand kann ziemlich halsbrecherische Auswirkungen haben. Deswegen möchte ich die Reise dazu nutzen mich selbst besser kennen zu lernen. Zudem habe ich festgestellt, dass ich schnell unruhig werde und mich unwohl fühle, sobald ich mich länger mit meinen eigenen Gedanken beschäftige.
Es wird im Leben immer Zeiten geben in denen man mal nur auf sich selbst gestellt ist. Wenn man sich dabei durchgehend ein schlechter Geselle ist, dann verspricht das Leben kein angenehmer Aufenthalt zu sein. Auch wenn sich das ausgeschrieben seltsam liest: Ich werde mich mit mir selbst anfreunden müssen. Dann ist man im Leben nie ganz einsam. (Bitte nicht falsch verstehen; ich bin nicht schizophren.)
Des Weiteren hat Solo-Travelling noch andere, weniger persönliche Vorteile:
- Man ist gezwungen andere Leute, Reisende oder Einheimische, kennenzulernen
- Die Reisegeschwindigkeit kann ganz individuell gewählt werden
- Freiheit
Ich komme also nach reichlich Überlegung zu dem Schluss, dass ich alleine Reisen gehen kann. Da hab ich aber ziemlich Glück gehabt, es würde sich mir ohnehin niemand anschließen.
3. Kapitel: Reiseziel
Nachdem die Südost-Asien Reise im Frühjahr für mich geplatzt war, musste ich mich auch nach einer neuen Route umsehen. Monsun ist nämlich nicht ganz so mein Ding. Also habe ich die Klimadaten meiner verschiedenen Wunschziele miteinander verglichen und bin zu dem Schluss gekommen, dass sich Südamerika als Reiseziel hervorragend eignet.
Detaillierte Informationen zu meiner Route werden folgen.
4. Kapitel: Spanisch
Ich genieße meine Trilingualität ohne hin schon sehr und habe großen Spaß daran mich mit Menschen aus aller Welt austauschen zu können. Für meine Reise nach Südamerika (Brasilien wird unter anderem deswegen ausgelassen) eigne ich mir derzeit Grundkenntnisse in der spanischen Sprache an, welche ich dann vor Ort erweitern möchte.
Hierzu habe ich bereits einen Crashkurs belegt und bin aktuell daran mir alles weitere selbst anzueignen. Drückt mir die Daumen, zur Zeit halten sich die Fortschritte noch in Grenzen…
Well this one was illuminating. And Dr. Leist? I think you may have been lucky to not choose that path.
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Are you referring to my innocent writing style, my beard or my previous travel plans?
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The choice of soundtrack above all, your previous travel plans, and your original career choice (you will have to explain what made you change your mind).
Oh it’s what you do to me,
what you do to me
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I am going to explain it to you in full detail.
And I stand by the soundtrack, though:
I know times are gettin‘ hard
But just believe me, girl
Someday I’ll pay the bills with this guitar
We’ll have it good
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