consilium, consilii n – Planung
Der Countdown läuft. Es sind nur noch 4 (ausgeschrieben „vier“) Tage bis zu meinem Abflug. Nachdem ich in consilium I mehr über meine persönlichen Beweggründe und psychische Vorbereitung gesprochen, möchte ich hiermit zum Praktischen Teil der Planung kommen. Bis hierhin ist jede Menge geschehen und das möchte ich euch ein wenig erläutern.
Interlog
Bei meiner Reiseplanung hat sich mal wieder herausgestellt, dass das „auf-den-letzten-Drücker-erledigen“ eine meiner absoluten Kernkompetenzen ist. Die Erkenntnis ist wohl doch nicht immer der erste Schritt zur Besserung. Wir wollen jedoch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, also erstmal ganz von vorne…
5. Kapitel: Geld
Selbstverständlich beginne ich mit der wichtigsten Sache im Leben: Geld. Es gibt nur noch eines, was darüber steht und das ist – ihr wisst es – Gold! Allerdings wird Arbeitslohn nicht in diesem seltsam wertvollen Edelmetall ausgezahlt und deswegen werde ich nun über Geld reden.
Genug gespaßt; ein vernünftiges Budget ist von nicht unerheblicher Bedeutung. Schließlich soll ich damit ja die erfahrungsreichsten 10 Monate meines bisherigen Lebens finanzieren.Was habe ich also getan, um auf mein Reisebudget zu kommen?
1. Im September 2015 habe ich mich auf viele verschiedene Jobs in der Schweiz beworben. Das Lohnniveau ist bei den Eidgenossen bekanntlich deutlich höher als bei uns. Somit stand für mich außer Frage in Deutschland auf Jobsuche zu gehen. Was kam dabei raus? Nichts, nur Absagen.
2. Ich habe nach einer Absage eines bekannten Online-Reisebüros (von dem ich nicht sicher bin, ob dessen Name hier genannt werden darf) nachgefragt, ob es Sinn mache sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu bewerben. Vermutlich kein ungünstiger Schachzug, da ich somit selbst über eine Absage hinaus Interesse an der Stelle gezeigt habe (Eigenlob stinkt!). Die Antwort auf meine Frage lautete jedenfalls: Es macht Sinn, aber erst im Januar.
Alles klar, ich hatte also schon mal eine zweite Chance bekommen, aber was sollte ich bis Januar machen?
3. Ich musste weiter überlegen: Welche handfesten Qualifikationen besitze ich, um bei einer Bewerbung realistische Chancen zu haben? Ich habe ein Abitur. Und nicht mal so ein schlechtes obendrein.
Nicht mal so schlecht… Abitur… Noten… Schule… Nachhilfe? Nachhilfe!
Und so bin ich darauf gekommen Nachhilfe zu geben. Jeder möchte einen guten Schulabschluss machen und nicht wenige holen sich dazu Hilfe von Dritten ein. Kurz darauf habe ich mein Nachhilfeangebot online inseriert und geraume Zeit später hatte ich schon drei Schüler (Französisch 8. Klasse und Mathe 11. und 10. Klasse) mit teils mehreren Stunden die Woche. Das war schon mal etwas, aber eine ganze Reise kann man damit nicht finanzieren, also musste ich mir zusätzlich noch einen „richtigen“ Job suchen.
4. Da ich von den Absagen immer noch nicht genug hatte, habe ich mich also nochmals in der Schweiz beworben. Über Lukas habe ich erfahren, dass eine kreuzlinger Firma für Fotoprodukte gerade Mitarbeiter für das Weihnachtsgeschäft suche. Und dann hat es endlich mal geklappt, Halleluja!
5. Kurze Zwischenfrage: Was verkauft eine Firma für Fotoprodukte an Weihnachten?
- Plüschtiere,
- Spielzeugautos oder
- Fotokalender?
Die richtige Antwort lautet natürlich Fotokalender. Und zwar Millionen! Oder vielleicht Milliarden… Ich war dann jedenfalls über einen Monat täglich oder nächtlich damit beschäftigt Kalendern die Kanten abzuschneiden. Mal waren es vier Schnitte, mal sechs und in seltenen Fällen auch mal zehn Schnitte. Nicht mehr und nicht weniger.
Im Endeffekt habe ich allerdings keinen Grund mich zu beklagen; die Gehaltszahlungen haben alle Leiden kompensiert. Ich hab’s euch ja gesagt: Geld ist halt das Wichtigste im Leben…
6. Noch bevor ich damit anfing zu einem von vielen Produktionabschnitten der Kalenderherstellung zu mutieren, hatte ich Anfang November ein Bewerbungsgespräch bei besagtem Online-Reisebüro. Meine Hartnäckigkeit hat sich – im wahrsten Sinne des Wortes – bezahlt gemacht, denn ich habe die Stelle bekommen. Mit so viel Glück konnte ich nach den ganzen Absagen schon gar nicht mehr umgehen!
Der Plan sah nun also vor, dass ich mich bis 04.01.2016 mit Kalendern beschäftige und schon einen Tag später mit dem, womit die Leute Ihre Fotokalender in der Regel füllen.
„Endlich konnte ich mal die frische Luft einer guten Arbeitsatmosphäre schnuppern.“
7. So habe ich also vom einen auf den nächsten Tag von der Foto- in die Reisebranche gewechselt. Meine neue Aufgabe? Kundenberatung am Telefon.
Dazu galt es erstmal einiges zu Lernen. Glücklicherweise war ich hier nicht nur von Kalendern, sondern von vielen, echten, netten Menschen umringt, die mir anfangs viel geholfen haben. Endlich konnte ich mal die frische Luft einer guten Arbeitsatmosphäre schnuppern. An dieser Stelle liebe Grüße an Kyra, Michi und das ganze OTA. Ich hoffe es geht euch gut und bei euch ist alles „E.A.S.Y“!

8. Acht lange Monate habe ich dann im Reisebüro gearbeitet. Es gab tolle und harte Zeiten. Viel Spaß mit den Kollegen, aber auch zeitweise sehr viel zu tun. Der unveränderliche Alltag machte mir ebenso zu schaffen. Im Endeffekt ziehe ich aber auf jeden Fall eine positive Bilanz aus dieser Zeit und vermisse so einige Arbeitskollegen schon jetzt. Abschließend kann ich sagen, dass ich dort drei Dinge gelernt habe:
- Grundverständnis über die Reisebranche
- Zehn-Fingertippen (lernt es, es lohnt sich!)
- Ich werde einen solchen Job nicht auf Dauer machen können. Ich habe gemerkt, dass ich ein sehr dynamischer Mensch bin, der etwas aufbauen, etwas verändern möchte und auch Veränderung braucht. Mir ist klar geworden, dass ich definitiv nicht jeden Tag das gleiche machen kann.
Während meiner Zeit bei HolidayCheck war ich leider kaum dazu in der Lage genügend Motivation für eine ordentliche Reiseplanung aufzubringen. Die Arbeit war durchaus sehr anstrengend und abends ging es mir schlichtweg gegen den Strich mich wieder an den PC zu setzen und weiter zu „arbeiten“. Nichtsdestotrotz habe ich dieses Jahr mit Freunden und Familie viel Erlebt, wie folgende Sammlung von Gruppenfotos zeigt.

















Bei all dem Spaß, den diese Bilder vermitteln, muss ich allerdings nochmal kurz zum ernsten Teil des Lebens zurückkehren. Dieses Kapitel heißt Geld und damit soll es auch Enden. Wie viel habe ich als Budget auf die Seite legen können? Mir war bei dieser Sache besonders wichtig, dass ich alles aus eigener Kraft schaffe und wollte keine Hilfe oder Spenden anderer annehmen.
Ich mache es kurz: Mein Budget liegt bei ca. XXX €. Ich rechne mal grob mit XXX € pro Monat und somit habe ich noch einen kleinen Puffer (Sorry Leute, ich habe mich doch dazu entschieden die Zahlen vorerst nicht zu veröffentlichen. Bei Fragen einfach melden). Ob meine Schätzungen auch realistisch sind, werden wir dann in nicht allzu ferner Zukunft sehen. Das wirft doch glatt die Frage auf, wo ich mein Geld ausgeben möchte…
6. Kapitel: Die Route
Zunächst möchte ich klar stellen, dass meine Reiseroute überhaupt nicht fest geplant ist. Diese kann sich ändern und wird und soll das auch. Dennoch stelle ich euch hiermit meinen groben Plan vor.
Von Buenos Aires möchte ich rüber nach Uruguay und von dort wieder zurück nach Argentinien um bis zu den Iguazu-Fällen im Norden des Landes zu gelangen. Mit einem kleinen Abstecher nach Paraguay geht es dann gen Süden bis nach Patagonien. Anschließend im Westen nach Chile und hier die ganze Küste entlang bis Bolivien, wo es die endlosen Salzwüsten gibt. Anschließend über Peru (Berge, Urwald, Küste) nach Ecuador und schlussendlich nach Kolumbien. Je nach Budget werde ich evtl. noch einen kleinen Flug auf die Galapagos Inseln nehmen.
Soweit die ganze Reise im Schnelldurchlauf; ich werde jetzt allerdings noch nicht zu viel verraten (und habe damit geschickt verborgen, dass ich über die vielen Stationen im Einzelnen noch nicht all zu viel Wissen besitze. Mist jetzt habe ich es doch gesagt.)
Für diesen Teil der Reise werde ich mir schätzungsweise 6-7 Monate Zeit nehmen. „Aber du hattest doch von 10 Monaten gesprochen?!“ Ja, ganz ruhig. Im Anschluss werde ich evtl. noch über Mittelamerika nach Mexico reisen, oder über die Philippinen nach Nord-Indien, Nepal und Bhutan fliegen. Oder beides kombiniert. Oder etwas völlig anderes. Oder ich fliege Heim, weil ich kein Bock mehr habe.
Ihr könnt auf jeden Fall gespannt bleiben, ich werde meine Pläne zu gegebener Zeit noch präsentieren. Vermutlich mal wieder viel zu kurzfristig. Aber auf die Kurzfristigkeit werde ich im nächsten Beitrag von Consilium III noch deutlicher eingehen. Jetzt ist erst mal Schluss für heute.